9. September 2020
Yoga ist gesund. Yoga stärkt den Körper. Und Yoga tut dem Geist gut. Sätze wie diese hört und liest man heutzutage oft, denn Yoga ist in aller Munde. Von Yoga-Studios bis hin zu Yoga-Kleidung und Yoga-Büchern ist in den letzten Jahren vieles entstanden. Und wer sich noch immer nicht den Yogis, also jenen Menschen, die Yoga praktizieren, angeschlossen hat, scheint so einiges zu verpassen. Doch warum Yoga? Ist diese Aktivität wirklich so empfehlenswert? Kann man ohne das Heben schwerer Gewichte tatsächlich fit werden? Oder ist das alles nur Esoterik? Welche Gründe sprechen letztendlich für ein Leben mit Yoga? Und warum ist Yoga so gesund?
Genau mit diesen Fragen haben wir uns im Gesundheitsmagazin beschäftigt – und dabei auch unserer Yogalehrerin Barbara auf den Zahn gefühlt. Die folgenden 8 Gründe zeigen auf, was Yoga kann und warum es so gesund ist.
Jede Asana, also Yoga-Körperstellung, ist für eine bestimmte Muskelgruppe gedacht. Manche davon stärken den Oberkörper, andere die Beinmuskulatur. Perfekt kombiniert kann Yoga somit als ganzheitliche Lehre angesehen werden, die die komplette Muskulatur kräftigt, anstatt den Körper wie bei anderen Sportarten nur einseitig zu belasten. Gleichzeitig werden die Muskeln sanft gedehnt und damit Verletzungen vorgebeugt. Yoga schließt auch Faszien und die Wirbelsäule mit ein. Faszien sind Bindegewebshäute, die verkleben, wenn sie nur einseitig oder zu wenig belastet werden, was zu Schmerzen führen kann. Die Wirbelsäule kann wiederum bei falscher oder zu wenig Bewegung Beschwerden auslösen. Yoga wirkt beidem entgegen. Wichtig dabei: Die Asanas korrekt und ohne Stress ausführen. Nicht jede Übung klappt auf Anhieb, spätestens nach ein paar Wochen wird der Körper allerdings geschmeidiger.
Yoga ist eine Detox-Wunderwaffe. Wer regelmäßig auf der Matte steht, baut nicht nur toxische Altlasten ab, sondern sagt auch der Übersäuerung den Kampf an. Giftstoffe werden zum einen über die Haut ausgeschieden durch schweißtreibende Übungen, zum anderen über die Lunge durch die tiefe Atmung. Drehhaltungen fördern zudem die Verdauung und reichern die Entgiftungsorgane Niere und Leber mit Blut und Nährstoffen an. Viele Techniken wirken zusätzlich präventiv: Sie beeinflussen den Hormonhaushalt und unterstützen die Schilddrüse, die den Körper vor Giften schützt.
Auch in puncto „mentale Stärke“ hat Yoga viel zu bieten. Einige Yogastile bedienen sich Meditationstechniken, die dabei helfen, Stress zu reduzieren. Im Fokus steht hierbei die tiefe Atmung. Dadurch wird der Kopf mit Sauerstoff angereichert und der Körper von Stresshormonen befreit. So wird Platz für neue Energie und der Geist darf zur Ruhe kommen. Eine bewusste Atmung stärkt auch das Herz, regt die Blutzirkulation an und macht uns konzentrierter. Während einer Yogaeinheit wird außerdem jener Teil des Gehirns angeregt, der für Entspannung sorgt. Dadurch werden generell weniger Stresshormone produziert, was sich positiv auf den Bluthochdruck auswirkt.
Wer Yoga praktiziert, beschäftigt sich intensiver mit sich selbst – sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene. Sitzen die Übungen und werden allmählich geschmeidiger, kommen wir irgendwann an jenen Punkt, an dem wir ganz bewusst auf unsere Atmung achten, unser Inneres nach außen hin öffnen und über unsere Gewohnheiten und unseren Lebensstil nachdenken. Durch das Fokussieren auf das eigene Selbst und die eigene Gesundheit werden uns Dinge bewusster, die nicht oder nicht mehr zu unserem Leben passen. Dadurch lassen wir Schlechtes schneller los und sind offen für Neues. Genauso kann uns Yoga auf Positives hinweisen, das wir womöglich schon als selbstverständlich angenommen haben und wofür wir dankbarer sein sollten.
Viele Asanas zielen zwar nicht vordergründig auf eine Gewichtsreduktion ab, können aber trotzdem beim Abnehmen helfen. Der Grund hierfür ist, dass Yoga Körper und Geist miteinander verbindet, den Blutkreislauf anregt, die Muskeln stärkt und dehnt und damit den gesamten Organismus in Schwung bringt. Dies fördert den Gewichtsverlust auf natürliche Art und Weise: Der Körper wird sanft zum Schwitzen gebracht und Sie gewöhnen sich langsam an die Aktivität. Speziell die Dehnung ist es, die bei Yogis für lange, schlanke Muskeln und eine definierte, straffe Silhouette sorgt.
Auch bei schlechter Stimmung kann Yoga helfen. Zum einen erhöht sich dabei der Serotoninspiegel, der im Körper für positive Stimmungen zuständig ist. Zum anderen geht es bei Yoga immer wieder darum, den eigenen Körper, dessen Bedürfnisse sowie die derzeitige Verfassung so anzunehmen, wie sie gerade sind, ohne zu urteilen. Diese Einstellung springt bald auf das gesamte Leben über und beeinflusst es positiv. Die Freude an der Bewegung, die Akzeptanz des eigenen Körpers und Seins, sowie der Stressabbau wirken in Summe stimmungsaufhellend und führen dazu, dass wir uns selbst mit liebevolleren Augen sehen. Die Folge: Wir ändern unser Tun, geben dem Körper das, was er braucht, verzichten auf Toxisches, nehmen uns Auszeiten und achten wieder mehr auf uns selbst.
Durch das regelmäßige Praktizieren von Yoga und Meditation lernen wir, mentale Spannungen abzubauen. Gleichzeitig stärken und dehnen wir auf physischer Ebene den Körper, wodurch wir aufrechter gehen und selbstbewusster auftreten. Beides zusammen kann sich positiv auf unser Selbstbewusstsein auswirken. Wir lernen unseren Körper mehr zu schätzen, treten Ängsten souveräner und optimistischer entgegen und bauen eine tiefere Verbindung zu uns selbst auf. Die daraus resultierende stärkere Beziehung zu uns selbst kann auch die Beziehungen zu anderen und unserer Umwelt kräftigen.
Für eigene Taten oder Überzeugungen Verantwortung zu übernehmen, ist oft gar nicht so leicht. Rasch schieben wir Fehler auf andere weiter oder lenken uns ab. Wer sich allerdings mit Yoga beschäftigt, muss ganz automatisch Verantwortung übernehmen. Das beginnt schon beim richtigen Ausüben der Techniken. Führen wir diese falsch aus, dringen wir nicht in jenes Stadium vor, das die Psyche miteinschließt. Meditation und Atemübungen bringen uns gleichzeitig dazu, auch Verantwortung für unsere Gedanken und unser Stressempfinden zu übernehmen. Yoga hilft also dabei, zu erkennen, dass jeder Mensch selbst die Verantwortung für sein Denken und Handeln trägt.
Was empfiehlst du unseren Gästen, die gerade erst mit Yoga starten?
„Ich empfehle, ganz entspannt an die Yogapraxis heranzugehen. Yoga holt jeden dort ab, wo er steht. Es geht in erster Linie darum, die Asanas (Übungen) so auszuüben, dass das eigene Wohlbefinden steigt und es sich für einen persönlich gut anfühlt.“
Wie oft pro Woche sollte man als Anfänger Yoga praktizieren?
„Yoga lehrt uns, auf unseren eigenen Körper zu hören, diesen bewusst wahrzunehmen und achtsam damit umzugehen. Die Praxis richtet sich daher ganz nach der persönlichen Fitness. Es empfiehlt sich allerdings zu Beginn lieber mehrmals die Woche in kleineren Einheiten zu üben, als einmal die Woche für zwei Stunden. Yoga lässt sich leicht in die tägliche Routine integrieren, da es überall ausgeübt werden kann. Frei nach dem Motto von K. Pattabhi Jois: ‚Practice and all is coming‘.“
Ist Yoga gut für jeden?
„Wie schon gesagt, Yoga holt jeden dort ab, wo er steht und ist somit für fast jeden geeignet. Yoga bietet eine breite Bandbreite an Übungen, von aktiven, sehr kraftvollen Asanas bis hin zu passiven Dehnpositionen. Somit lässt sich Yoga sehr gut an die persönlichen Bedürfnisse anpassen und wird fast jedem Anspruch gerecht!“
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